Der Hohenaschauer Triumphbogen

In Hohenaschau war es schon immer ein alter Brauch, zu besonderen Anlässen und Festen einen Triumphbogen über die Straße aufzustellen.

Er soll als offizieller “Willkommens-Gruß” für die Fest- und Ehrengäste stehen.

Die Geschichte des Triumphbogens

1959 feierte der GTEV “D´Griabinga” Hohenaschau e.V. sein 75-jähriges Bestehen. Noch heute wird von diesem Fest die Geschichte des Triumphbogens erzählt.

Dieser Triumphbogen wurde aufgestellt, doch wurde die Rechnung ohne das Straßenbauamt Rosenheim gemacht. Es hieß, dass er nicht aufgestellt werden darf, da damit der Straßenverkehr gefährdet werden könnte. Hans Jäger, 1. Vorstand vom Trachtenverein, und Erster Bürgermeister Georg Bauer waren im Straßenbauamt und, anstatt eine Zusage zu erhalten, wurde erklärt, wenn der Triumphbogen nicht niedergelegt wird, kommt ein Bauzug aus Rosenheim, der den Bogen wieder abreißt. Der Bauzug kam, das halbe Dorf stand um den Bogen herum und die Arbeiter konnten gar nicht hin. Schnell reisten sie wieder ab.

Damit war‘s aber nicht abgetan. Ein anderer Bauzug war für den nächsten Tag angekündigt. Landrat Knott hat sich beim Straßenbauamt auch noch eingeschaltet, allerdings auch ohne Erfolg. Eine andere Abordnung von Frauen, als letztes Aufgebot, wurde in der Annahme der besseren Redegewandtheit in das Straßenbauamt geschickt. Statt einer Zusage kam der zweite Bauzug und mit ihm vier Polizeibeamte aus Rosenheim. Das hat die Bevölkerung allerdings erschüttert, weil niemand mit der Polizei in Konflikt kommen wollte. Aber auch diesmal war der Triumphbogen von Trachtlern belagert. Für den Bauzug war ein Herankommen ohne Gewaltanwendung gar nicht möglich.

Ein kleiner Bub stand dabei, schaute hinauf und meinte weinerlich: “Aber warts no, wenn unsere Holzknecht vom Berg owa kemman, de helfn Eich scho.” Die Polizeibeamten waren vernünftig, sie haben jedenfalls die Sache als bedeutungslos betrachtet und sind nach längeren Hin und Her abgezogen und mit ihnen auch der zweite Bauzug.

Der Triumphbogen blieb stehen und stolz ist am 16. August 1959 der Festzug unter ihm hindurchmarschiert. Der “Wider-Gustl” blinzelte hinauf und meinte: “Unser Siegestor”.

Auf Initiative unseres 1. Vorstand Claus Reiter wurde 2009 zum 125-jährigen Gründungsfest nach 50 Jahren erstmals wieder ein Triumphbogen über die Staatsstraße aufgestellt.

So soll nun auch 2024 wieder ein Triumphbogen auf der Staatsstraße Richtung Hohenaschau aufgestellt werden. Die erforderlichen Genehmigungen wurden beim Straßenbauamt bereits eingeholt, so dass es uns diesmal keinen Strich durch die Rechnung machen kann.

“Des wead a bärige Sach!”